Die AfD leugnet die Klimakrise

Die umwelt- und klimapolitischen Forderungen der AfD belaufen sich auf eine konservative Verteidigung des Ist-Zustands. Eine Energiewende lehnt die AfD komplett ab und zeigt damit keinerlei Interesse an einer CO2-Reduktion, um damit die Klimakatastrophe aufzuhalten.
Wissenschaftliche Erkenntnisse werden geleugnet. Sie verkennt Forschungsergebnisse zu den gesundheitgefährdenden Effekten des Feinstaubs durch Dieselmotoren und geht sogar so weit, die gesamte menschengemachte Klimakatastrophe zu leugnen (1). Dabei sind ihre Aussagen weit entfernt von jeder seriösen Forschung, denn über 95 % aller Klimaforscher*innen weltweit sind sich in diesem Punkt einig (2) und dies, obwohl wissenschaftliche Forschung von einem durchgehenden Wechselspiel gegenseitiger Kontrolle und Infragestellen lebt.
Der aktuelle globale Temperaturanstieg läuft schneller als alle Erderwärmungsphasen der letzten Jahrtausende. Bei den fünf anderen deutlichen Temperaturanstiegen der Weltgeschichte, meist in Verbindung mit einem CO2-Anstieg, kam es zu Massenaussterben – das aktuelle Sterben hat wahrscheinlich bereits begonnen (3). Der Weltklimabericht warnt vor massiven Folgen für Menschen und Tiere. Die Politik sollte sich auf diese bisher nicht widerlegbaren Fakten stützen, anstatt den Stellenwert von Wissenschaft kontinuierlich zu untergraben. Die anti-aufklärerischen Tendenzen der AfD sind weder für den Umgang mit der Klimakatastrophe, noch für irgendeinen politischen Diskurs haltbar und dienen lediglich der Manipulation (4).
Als ein Resultat ihrer Politik möchte die AfD die Energiewende und den Ausbau erneuerbarer Energien stoppen und die Kohlekraftwerke weiter laufen lassen (5). Dieses Vorgehen hat jedoch mehr mit Neoliberalismus und dem Schutz der Konzerne zu tun, als mit „Mut zur Wahrheit“. Das Pochen auf den Verlust von Arbeitsplätzen entspricht der nur vorgeschobenen Sozialpolitik der AfD, denn das Festhalten an fossilen Energieträgern paart sich gut mit der Ausrichtung auf die Wirtschaftsinteressen großer Konzerne. Der Strom soll für die Wirtschaft so billig wie möglich sein und die Konzerne sollen vor den Kosten ihres eigenen Geschäftsmodells geschützt werden.  Arbeitnehmer*innen werden dabei nur argumentativ ausgenutzt. Denn auch innerhalb Deutschlands sind Menschen, die ohnehin sozial benachteiligt sind, durch steigende Preise und weniger Vorsorgemöglichkeiten am stärksten von der Klimakatastrophe betroffen. Eine nachhaltige Lösung sollte nicht Arbeitnehmer*innen gegeneinander ausspielen, sondern die Existenzgrundlage aller sichern.
Die AfD kritisiert die Bewegung Fridays For Future dafür, dass sie das Mittel der Unterrichtsverweigerung nutzt, um sich Gehör zu verschaffen (ähnlich wie CDU und FDP). Auch werden die zentralen Belange der Jugendlichen ignoriert, die sich für ihre eigene Zukunft auf einem lebensfähigen Planeten einsetzen.
Die AfD schaut bei einem grundlegenden Problem unserer Zeit einfach weg und versucht gar nicht erst, Lösungen dafür zu finden. Das nationalistische Gedankengut in dieser Partei kann keine angemessenen Antworten auf die Klimakrise finden, die nicht an den Landesgrenzen Halt macht. Schlimmer noch: Die AfD steht für eine ultra-neoliberale Politik, die den menschengemachten Klimawandel und dessen katastrophale Folgen sogar noch beschleunigen wird. Die Kosten der Zerstörung werden am Ende vor allem arme Menschen zahlen müssen.
(1) Bericht über den Neujahrsempfang der AfD EN am 20.01.2020: Den Anfang von den geladenen Ehrengästen machte dann Dr. Michael Espendiller, der über die Themen Kohlendioxid, Klimawandel und die diesbezügliche, oftmals fragwürdige Berichterstattung in den Medien referierte. Er machte klar, dass die AfD bei diesen Themen sehr faktenorientiert vorgeht und sich der allgemein verbreiteten Hysterie entgegenstellt, der Mensch könne das Weltklima maßgeblich beeinflussen.