Die AfD ist frauenfeindlich.

Mit der AfD ist ein Männerbund in den Bundestag eingezogen, welcher der Gleichberechtigung von Frauen den Kampf ansagt. Eine Partei von Männern für Männer. Zwar sind auch einige Frauen ganz vorne mit dabei, dennoch sind von 29.000 Parteimitgliedern gerade einmal 17,1% weiblich (Stand 12/2018), damit liegen sie sogar unter dem Wert der CSU (20%). Im Bundestag halten sie ihren Negativrekord mit 10 Frauen und 81 Männern.
Bei diesen Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass die AfD sich klar gegen eine Frauenquote positioniert. Qualifizierte Männer würden sonst in den Hintergrund gedrängt
Heiner Merz zeigt dabei repräsentativ die frauenfeindliche Position der AfD: Quoten seien nur für unqualifizierte, dumme, faule, hässliche und widerwärtige Frauen; die Guten, Bemühten und passend Qualifizierten und ,,Schönen’’ fänden schon ihren Weg. 
Es ist absurd zu glauben, Frauen hätten genau die gleiche Chance eine Führungsposition zu erlangen wie Männer. Neben Leistung beeinflussen weitere Faktoren die Entscheidung über eine Einstellung und erschweren den Weg nach oben für Frauen. Quoten sollen dazu beitragen, dass frau die Möglichkeit bekommt, genauso viel leisten zu dürfen wie Männer. Das Bewusstsein für die Chancengleichheit scheint allerdings bei den Mitgliedern der AfD nicht angekommen zu sein. 
Welche Position die AfD Frauen lieber geben würde, spiegelt sich in ihrer Sehnsucht nach traditionellen Geschlechterrollen und ihrer konservativen Familienpolitik wider; Frauen und Männern werden dabei bestimmte Eigenschaften zugeschrieben. Bezeichnend hierfür ist die Rede von Björn Höcke in Erfurt, in der er deutlich werden lässt, welches Bild von Männlichkeit er vertritt: Männer müssten stark und wehrhaft sein und Frauen als “schwaches Geschlecht” müssten beschützt werden. Kritik daran stempelt die AfD als sogenannte „Meinungsdiktatur’’ und “politische Correctness” ab, was insgesamt soviel bedeutet, wie, dass sie gerne Menschen diskriminieren möchte und alle, die das kritisieren, ihnen die Meinungsfreiheit rauben würden.
Beide Elternteile, die laut AfD, aus Mutter und Vater bestehen, sollen gemeinsam in dauerhafter Verantwortung für das Kind stehen. Abgesehen davon, dass ein sehr heteronormatives Bild von einer Kleinfamilie vermittelt wird, hätte dieses Familienmodell weitere Auswirkungen auf Frauen. Denn was sich hinter dieser Aussage verbirgt, hat nichts mehr mit der Vorstellung einer gleichberechtigten Frau zu tun. In der Wunschvorstellung der AfD sollen alleinerziehende Mütter nach der Scheidung nicht mehr vom Staat unterstützt werden. Mütter sollen zu Hause bleiben und für die Kinderversorgung zuständig sein, das Kind soll nicht in einer Tageseinrichtung betreut werden. Der Frau wird somit das Recht auf das Grundbedürfnis nach Selbstverwirklichung abgesprochen, stattdessen wird sie (wieder) als Gebärmaschine zur Erhaltung des deutschen Volkes gesehen. Wo sie auch glücklich zu sein hat und ihrer natürlichen Aufgabe nachgeht.
Es wird sogar soweit gegangen, dass kleinere Umfragen gestartet werden, um Auskunft darüber zu erhalten, wie hoch die Anzahl der gebärfähigen Frauen ist – dabei wird auch Nationalität und die Staatsangehörigkeit abgefragt.
Zudem soll das Recht auf die Selbststimmung über den eigenen Körper weiter eingeschränkt werden, indem Abtreibungen noch stärker kriminalisiert werden.
Immer wieder wird betont, wie elementar wichtig eine hohe Geburtenrate sei. Zeitgleich wird darauf hingewiesen, dass die sinkende Rate nicht durch Zuwanderung kompensiert werden darf. Menschen, die nach Deutschland kommen, werden somit abgewertet und ihnen wird unterstellt, den sozialen Frieden zu stören.
Nur in einem Punkt sieht die AfD die Notwendigkeit, die jahrelang erkämpfte Emanzipation der unterdrückten Frau aufrecht zu erhalten, und zwar, wenn es darum geht, „unsere“ Frauen vor dem ,,fremden Mann’’ zu schützen. Sie verstehen sich als Schutzmacht und nutzen die Nationalität des Täters für rassistische Hetze aus.
Dass ein ,,deutscher Mann Frauen besser behandeln würde als ein ,,Ausländer’’, ist ein Mythos, der sich schon lange im Narrativ der rechten-völkischen Erzählung hält. 
Um innerhalb der Partei eine Anlaufstelle für Frauen zu bieten, wurde die Gründung von FridA (Frauen in der Alternative) im November 2018 initiiert. Die Arbeitsgemeinschaft soll gezielt Frauen in die AfD holen. Allerdings: Nicht jede scheint erwünscht zu sein. Die AfD-Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst sagt in einem Youtube-Video über FridA: “Wir sind kein Netzwerkgedönse für frigide alte Frauen, die es im Leben zu nichts gebracht haben. Wir brauchen keine überemanzipierten Frauen, deren großes Hassobjekt der weiße Mann jenseits der 50 ist.” Dies verdeutlicht, falls es bis jetzt noch nicht deutlich genug war, die exklusive und spaltende Politik der AfD. Sie versuchen noch nicht mal zu verheimlichen, dass sie nur Interessen von einer kleine Gruppe gleichgesinnter Menschen vertreten. Alte Frauen, die sie sonst so gerne für ihre Zwecke instrumentalisieren und Feminist*innen, die für ihre und die Rechte von Marginalisierten kämpfen und nicht nur als Parteiaushängeschilder dienen möchten, sind unerwünscht. FridA ist also ein Netzwerk für Frauen, die es ,,zu etwas gebracht haben’’, nicht zu alt und feministisch sein dürfen und das Ziel, tatsächliche Gleichstellung voranzutreiben, nicht erreichen wollen. Stattdessen ist es ein Sammelsurium für Frauen, die der Meinung sind, keine Diskriminierungserfahrungen zu machen und wenn doch, dass diese von ,,ausländischen Männern’’ ausgeht und die natürlich völkisches rechtes Gedankengut und ein Frauenbild aus den 50er Jahren vertreten. 
Das es trotz FridA hinter den Fassaden nicht viel frauenfreundlicher aussieht, beschreibt die AfD-Aussteigerin Franziska Schreiber. Die Sächsin trat 2013 der Partei bei, wurde 2017 Mitglied im Bundesvorstand. Kurz vor der Bundestagswahl stieg sie aus. Die AfD kämpfe rigoros gegen Gleichberechtigung, Sexismus sei weit verbreitet, schreibt sie in einem autobiografischen Buch, dass sie über ihre Zeit als Funktionärin herausbrachte. Eine Frau sei für die meisten in der Partei nur eine schöne Hülle, die man irgendwo hinstellen könne. Nachdem sie sich öffentlich von der Partei abgewandt hatte, sei sie bedroht und beschimpft worden, sagt Schreiber. 
Alles in einem ist die AfD ein zutiefst frauenfeindlicher Bund, der alles daran setzt, weibliche Selbstbestimmung zu beschränken und die bisher stattgefundene Emanzipation um ein halbes Jahrhundert rückgängig machen möchte.