Die AfD ist gegen Gleichberechtigung.

Die AfD befürchtet, dass es irgendwann in Deutschland keine “Deutschen” mehr gäbe, da deutsche Eltern zu wenig Kinder bekämen. Was Deutschsein bedeutet, ist häufig vage gehalten. Weiße und über viele Generationen in Deutschland lebende Familien mit mindestens drei als nicht be_hindert klassifizierten Kindern werden daher mit gesellschaftlicher Anerkennung und Vorteilen durch die AfD bevorzugt behandelt. Patchworkfamilien, NichtHetero-Partner*innenschaften mit Familie, Menschen mit Be_hinderung, People of Colour sowie nicht christliche Menschen entsprechen nicht dieser Vorstellung und haben mit Benachteiligung zu rechnen.
Dieser Fokus durchzieht viele Teilbereiche der Politik der AfD. Er betrifft sowohl grundlegende Regelungen des politischen Systems, wie z.B. das Wahlrecht, als auch die Bildungs- und Persönlichkeitsrechte.
Wo einst der Grundsatz von „one man – one vote“ als fortschrittliche Errungenschaft erkämpft werden musste, setzt der Landesverband Sachsen auf andere Wege. Er ging so weit, in seinem Wahlprogramm zur Landtagswahl 2014 das Familienwahlrecht zu fordern, in dem die Stimme des Kindes bis zur Vollendung von dessen 16. bzw. 18. Lebensjahr jeweils von den Erziehungsberechtigten abgegeben wird. Dadurch bekämen Eltern mit vielen Kindern mehrere Wahlstimmen.
Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter lehnt die AfD vehement ab. Die Partei möchte nicht nur den Wissenschaftsbereich “Gender Studies”, dessen Theorien und Erkenntnisse zur sozialen Konstruktion und Darstellung von Geschlecht sie nicht anerkennt, sondern auch alle Gleichstellungsgremien an Universitäten abschaffen. Die Fraktionsvorsitzende und stellvertretende Bundessprecherin der AfD Beatrix von Storch findet folgende Worte: ,,Gender-Studies haben mit ,,Wissenschaft’’ so viel zu tun wie Ufologie. Wer behauptet, es gibt kein biologisches Geschlecht, der behauptet auch, die Erde sei eine Scheibe.‘’ 
Ungeachtet der Schlussfolgerung geht es nicht darum, zu behaupten, dass es keine Unterschiede zwischen gebärfähigen und nicht gebährfähigen Menschen gibt. Es geht darum, die soziale Komponente und Rollenbilder, die vermittelt werden, zu hinterfragen und Alternativen für Menschen zu schaffen, die sich in diesen nicht wieder finden. 
Desweiteren plädiert die AfD quasi für eine unaufgeklärte Jugend,  kämpft also gegen modernen Sexualkundeunterricht an Schulen, denen sie eine „Früh- und Hypersexualisierung der Kinder vorwirft. Sie sieht darin die Gefahr, dass das klassische Familienbild entwertet würde. Dass mit mangelnder Aufklärung die Gefahr für ein mangelndes Bewusstsein für die eigenen Grenzen und damit auch eine erhöhte Gefahr für Missbrauch oder ungewollte Schwangerschaften entsteht, wird in Kauf genommen. Der Landesverband NRW geht ein Stück weiter und erwägt in seinem Landesprogramm, Jungen und Mädchen versuchsweise wieder getrennt unterrichten zu wollen: „Förderung von geschlechtergetrenntem Unterricht sind als Modellprojekte versuchsweise einzuführen und durch Forschung intensiv zu begleiten’’.
Daher verwundert es auch nicht, dass die AfD gegen (schulische) Inklusion ist, bei der alle Schüler*innen gemeinsam und nach ihren individuellen Bedürfnissen unterrichtet werden. Sie möchte Förderschulen beibehalten und grenzt dadurch Menschen mit Be_hinderung aus. Das spiegelt sich auch im Verhalten einiger Mitglieder wieder, die durch be_hindertenfeindliche Hetze und kleine Anfragen aufgefallen sind, wie z.B. der Frage, wie viele Menschen mit Behinderung, die aus Heirat innerhalb der Familie entstanden sind, einen Migrationshintergrund haben. (Nebenbei: Insgesamt handele es sich bei mehr als 94% der als schwerbe_hindert Klassifizierten um deutsche Staatsbürger*innen.)
Das Thema Homosexualität ist unter den jeweiligen Landesverbänden der AfD stark umstritten, daher findet sich dazu nichts im Grundsatzprogramm. Vorzeigefrauen wie die homosexuelle Parteisprecherin Alice Weidel täuschen über das männliche und heterosexuelle Bild der AfD hinweg. Während Landesverbände wie Baden-Württemberg den Wert eines Menschen „unabhängig von seinen privaten Interessen, seiner sexuellen Orientierung und seiner allgemeinen Lebensgestaltung“ betrachten, setzen Verbände wie Thüringen auf Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kind. Doch auch wenn einige Verbände scheinbar eine tolerante Haltung pflegen, betonen sie im nächsten Satz, dass Homosexualität nicht „überhöht“ werden dürfe und man die Finanzierung von homosexuellen Interessensverbänden, genannt „Homo-Lobby“, einstellen müsse.  
Bei Homofeindlichkeit hört es aber nicht auf, trans* sowie inter*geschlechtlichen Menschen wird von außen ihr Geschlecht abgesprochen. 
Im Juni 2020 stellte die Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen einen Gesetzentwurf zur Aufhebung des diskriminierenden ,,Transsexuellengesetzes’’, welches Menschen zur Anerkennung ihres Geschlechts erhebliche bürokratische Hürden in den Weg legt und es als psychische Störung klassifiziert. Zudem ist es für trans*geschlechtliche oder inter*geschlechtliche Menschen sehr teuer, als das anerkannt zu werden, was sie sind und auch ohne weiteres sein dürfen sollten. Von den Grünen wurde deshalb eine Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes beantragt (SelbstBestG). Dazu erklärt Beatrix von Storch: „Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte gibt es jetzt eine politisch relevante Gruppe, die meint, jeder kann sich sein Geschlecht selbst aussuchen. Dazu verlangen die grünen Ideologen und Realitätsverweigerer zudem, der Staat müsse überall Beratungsstellen einführen, um den Menschen bei der Entscheidung zu helfen, welches Geschlecht sie gerne hätten.‘’ 
Dass dieser Entwurf ein diskriminierungsfreies und inklusives Miteinander fördern würde, schmeckt der AfD nichtDer Staat müsse auch nicht, wie Beatrix von Storch behauptet, Beratungsstellen einführen, um Menschen bei einer Entscheidung zu helfen das wissen sie meist selbst. Geschlecht ist Geschlecht, keine Entscheidung. Das, was der Staat machen muss, ist Antidiskriminierungs- und Aufklärungsarbeit, sowie mit der bürokratischen Tortur aufhören, die die AfD beibehalten, wenn nicht noch intensivieren würde.
Obwohl die AfD vielen Menschen ein gleichberechtigtes Leben abspricht, schafft sie es immer wieder, Marginalisierte für sich zu vereinnahmen. Sie konstruiert eine Bedrohung durch Geflüchtete und Migrant*innen und schreibt sich den Schutz vor diesen auf die Fahne.
Die AfD verfolgt insgesamt eine Politik, die kein Interesse daran hat, alle Menschen in dieser Gesellschaft gleichzustellen und die diversen Familienkonzepte anzuerkennen, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Für heteroxsexuelle Frauen sieht die AfD “nur” keine Gleichberechtigung und Abhängigkeit zum Mann vor, für Trans-Personen, Homosexuelle und Menschen mit Be_hinderung kann die Politik der AfD entmenschlichend und lebensgefährlich werden.