Die AfD versagt bei Krisen wie der Corona-Pandemie.

Ende Januar gab es die ersten Coronafälle, zum damaligen Zeitpunkt war das Virus noch unter Kontrolle. Nach einer Karnevalssitzung im Raum Heinsberg breitete es sich rasant aus und die ersten Quarantänemaßnahmen wurden eingeleitet. Im Vergleich zu einer Grippe-Infektion ist die Ansteckungsrate mit dem Corona-Virus deutlich höher, die Symptome ähneln sich und sprechen auch dieselbe Risikogruppe an. Damit alle Menschen, die einen schwerwiegenderen COVID-19-Verlauf haben, medizinisch versorgt werden können, ist es notwendig, die Ansteckungskurve so niedrig wie möglich zu halten. Alice Weidel sah dies im März genauso und twitterte fast täglich, dass nun endlich etwas geschehen müsste, um das Virus einzudämmen. Auch forderte sie den Shutdown und sprach sich deutlich gegen die Verharmlosung der Pandemie aus. Sie echauffierte sich darüber, dass die Regierung das Virus zu lange verharmlost hätte. Die AfD hingegen hätte gewarnt und konkrete Maßnahmen eingefordert, schrieb sie in einem Tweet vom 24.03.2020.
Ziemlich widersprüchlich ist hingegen die Aktion der AfD in Hoyerswerda, die sich trotz Besuchsverbot Zutritt ins Krankenhaus verschafften, um Blumen für die Mitarbeiter*innen da zu lassen, obwohl dies zum Schutz der Mitarbeiter*innen und Patient*innen vom Sicherheitsdienst unterbunden wurde. An der Aktion war auch Toni Schneider beteiligt, der früher bei der Identitären Bewegung aktiv war.
Die Regierung musste viele Entscheidungen treffen, Kontaktbeschränkungen, Mundschutzpflicht – Grenzen wurden geschlossen, Kitas und Schulen wurden geschlossen, das öffentliche Leben pausierte. Eigentlich ein Grund zum Jubeln für die AfD: Endlich sind Maßnahmen, die sie sich schon lange gewünscht hatten, in Kraft getreten.
Zu dem Zeitpunkt sprachen sie jedoch von einer Diktatur und von Panikmache. Ende April forderte sie die sofortige Aufnahme des wirtschaftlichen Lebens. Weidel sieht keinen Widerspruch in ihren Forderungen, schließlich könnte alles mit Maske und Abstandsregel normal weiter laufen. Ende Mai forderte sie die Aufhebung der Maskenpflicht. Brandner hielt den Lockdown, der in einigen Bundesländern in Kraft getreten ist für komplett überflüssig. 
Die AfD nutzt die Coronakrise aber auch, um weiter Stimmung gegen Migrant*innen zu machen. So echauffiert sie sich, dass das Osterfest während der strikten Kontaktbeschränkungen nicht möglich gewesen sei, aber am Ramadan Gottesdienste wieder zugelassen worden sind
Bei dieser widersprüchlichen Politik ist es nicht verwunderlich, dass die AfD bei den sogenannten Hygiene-Demos ordentlich mitmischt und versucht, Wahlpotential zu erschließen. Dass sie damit Menschenleben und eine mögliche „zweite Welle“ gefährdet, scheint sie nicht sonderlich zu stören.