Während die zahllosen scheußlichen AfD-Plakate im Ennepe-Ruhr-Kreis austauschbarer und inhaltsleerer wirken denn je, lässt das Personal des AfD-Sommerfestes am vergangenen Samstag keine Fragen mehr offen. Wem noch nicht klar war, in welche Richtung sich die Partei im EN-Kreis bewegt, erhielt hier eine eindeutige Antwort.
Prominente Gäste aus dem äußersten rechten Spektrum
Unter den Gästen, die von Dieter Feldhaus und Andre Paffrath begrüßt wurden, befand sich der allseits bekannte und kürzlich von der NRW-AfD ausgeschlossene Matthias Helferich. Dieser bezeichnet sich selbst als das „freundliche Gesicht des Nationalsozialismus“. Zuletzt stand er in der Kritik, nachdem zahlreiche rassistische und antisemitische Chatnachrichten und E-Mails aus seiner Zeit in einer Burschenschaft bekannt geworden waren. Dass er weiterhin als Gast zur EN-AfD eingeladen wird, spricht eine deutliche Sprache über deren politische Ausrichtung.
Ebenfalls anwesend: Helfrichs Protegé Tim Csehan aus Witten. Csehan fand seinen Weg über die Identitäre Bewegung in die Partei und sitzt inzwischen im Landtag.
Weniger bekannt, aber nicht minder gefährlich: Zacharias Schalley, ehemaliges Mitglied des Landesvorstandes der Jungen Alternative. Dem rechtsextremen Burschenschafter aus Krefeld wurde der Waffenschein entzogen, weil ihn der Verfassungsschutz als rechtsextremer Gefährder einstufte. Auf den Fotos des Abends ebenfalls zu erkennen: Andreas Keith-Volkmer, der Geschäftsführer des Landesverbandes. Ihm wurde 2017 vom NRW-Landtag die Immunität aufgehoben.
Ein Handschlag mit dem völkischen Flügel
Man begrüßte also nicht irgendwelche Abgeordnete und Lokalpolitiker der Partei, sondern vollzog den Handschlag mit dem harten völkischen Flügel der Landes-AfD. Und es dürfte ein freundschaftlicher, verbundener Handschlag gewesen sein.
Diese Tendenz der EN-AfD nach ganz Rechtsaußen war bereits 2021 zu erkennen, als Helferich Redner bei einer Wahlkampfveranstaltung der faschistischen Partei auf dem Wittener Rathausplatz war. Im Januar dieses Jahres unterstützte Helferich die EN-AfD bei ihrem Wahlkampfstand für die Bundestagswahl in Gevelsberg. Wenige Monate zuvor besuchte Dieter Feldhaus ebenfalls gemeinsam mit Mathias Helferich und weiteren Ehemaligen der Identitären Bewegung, sowie Mitgliedern der Jungen Alternative am Volkstrauertag das Wilhelmsdenkmal an der Hohensyburg in Dortmund.
Ähnlich „traditionsbewusst“ zeigte sich die AfD auch am Samstag in Schwelm: Für das Sommerfest wurde erneut ein Veranstaltungsort gewählt, der für die Partei offenbar Identität, Stolz und eine vermeintlich ruhmreiche Nationalgeschichte symbolisiert. Für uns ist es ein Skandal, dass Faschisten abermals Räume zur Verfügung gestellt werden – abgeschottet von der Öffentlichkeit, um sich ungestört gegenseitig zum Wahlkampf anzustacheln.
Klare Forderung an Veranstaltungsorte
Wer solchen Akteuren Räume zur Verfügung stellt, macht sich mitschuldig daran, dass rechtsextreme Netzwerke wachsen und sich unbehelligt treffen können. Wir fordern daher, dass öffentliche wie private Veranstaltungsorte klar Stellung beziehen und ihre Räume nicht für AfD-Veranstaltungen bereit stellen!
Kein Aperol Spritz für Menschenfeinde und Faschisten!



